Mittwoch, 27. Juli 2011

Stadtanzeiger





Die „Ghost Hunters-Agency“ von Michael Böhm und Sandra Kunze
aus Donaueschingen ist seit einiger Zeit auf der Suche nach paranormalen Phänomenen. Zu Deutsch übersetzt würde der Name „Geisterjäger
Agentur“ heißen. Allerdings wollen die insgesamt sechs Mitglieder des Kernteams sich nicht als Geisterjäger titulieren, weil sie „Wesenheiten“ aufspüren,wie sie erklären.
Seit sie im Mai erst Spukgestalten im Passauer Schloss Fürsteneck suchten
und gleich darauf im historischen LudwigsburgerSchloss einem verstorbenen„Paul“ zur Stimme verholfen haben wollen, sind sie selbst ein Phänomen.
Seitdem füllen sie die Zeitungen im süddeutschen Raum, „geistern“ als
dpa-Meldung hundertfach weiter,werden im Internet zitiert und für einschlägige
Foren auf Englisch übersetzt.Jetzt reisen sie sogar für eine
Woche nach Großbritannien und haben dort von einer befreundeten Hunter-
Gruppe einen alten Pub und einen unerforschten RoyalAirForce-Flugplatz,
das Airfield Honiley, zum Untersuchen vermittelt bekommen.
Auf ihrer Internetseite versichern sie wortwörtlich: „Durch den Einsatz professionellster Technik und fundiertem Wissen seiner Mitglieder ist die absolute
Professionalität und Seriösität garantiert.“
In Michael Böhms Dachwohnung befindet sich das Agenturquartier. Der 39-jährige Industriemechaniker, der derzeit eine Umschulung macht, empfängt hier zusammen mit
der GHA-Gründerin und Leiterin, Sandra Kunze, den Stadtanzeiger. Die hochmotivierten Hobby-Forscher tragen einheitlich schwarze, mit gelbem
Firmenlogo bedruckte T-Shirts, als sie ihr Equipment vorstellen, von ihren spektakulärsten Einsätzen berichten und Beweisbilder- und Videos zeigen.
Die im Wert von 2000 Euro angeschaffte „moderne Technik“ wird stolz präsentiert:
Laptop, Bildschirm, Diktiergerät, Camcorder, Digitalkameras und die zwei Night-Shot-Cams, mit denenman bei Dunkelheit in den „aktivsten“Räumen eine Videoüberwachung installieren
könne. In schaumstoffgefütterten Aluköfferchen ruhen weitere
Hilfsmittel: Handwerkerbedarf wie Infrarot- Thermometer, einen Luftfeuchtigkeitsmesser
für Bausubstanz-Prüfungen und die Gauss-Messsonde zur
Erfassung elektromagnetischer Strahlen. Geräusche und Botschaften
Rein bauphysikalische Ursachen wollen sie ausschließen. Dann würden die
Grundwerte einer Vorabbegehung mit den Messdaten ihrer „wissenschaftlichen
Untersuchung“ verglichen. Sie filmen, messen thermische Auffälligkeiten
oder Veränderungen elektrischer Felder. „Plötzlicher Temperaturabfall,
wie vor zwei Monaten im Ludwigsburger Schloss, sind ein Hinweis
auf diskussionswürdige Anwesenheit von Wesenheiten“, erklärt die Chefermittlerin.
Die 28-jährige gelernte Friseurin, derzeit aus gesundheitlichen
Gründen nicht berufstätig, ergänzt, dass sie auch häufig eine „Aktivbefragung“
starte, das Diktiergerät laufen lassen würde und erst beim Abspielen
Worte, Botschaften oder gar Geräusche, wie zum Beispiel Peitschenschläge
zu hören seien. Diese Methode wird unter den Insidern Electronic-
Voice-Phenomenon (EVP) genannt. Auch mit „Movetests“ würde gearbeitet
– das Ghosthunter-Team legt Brot und Wein für die „Energieformen“ aus
und kontrolliert, ob etwas fehlt oder verteilt Papierbögen auf dem Fußboden
und wartet, dass jene bewegt werden. Alles wird fotografiert, gefilmt
und schließlich bewertet. Michael Böhm: „Auf nur ein bis zwei Fotos entdecke
ich paranormal Erklärbares, wenn nach einem Einsatz an die 500
Digitalfotos entstanden sind.“ Er ist sich aber sicher: „Es gibt Phänomene,
die man mit normalen physikalischen Begriffen nicht erklären
kann.“ Die katholisch erzogene Sandra Kunze ergänzt: „Viele glauben an
Gott, obwohl sie ihn auch noch nicht
gesehen haben – und, warum sollte es nur einen Geist geben?“
Die Gruppe erhofft sich von der deutschen
Öffentlichkeit mehr Akzeptanz des Paranormalen. Aber akademische
Untersuchungen oder neutral dokumentierte, wissenschaftliche Versuche
bieten sie nicht. Immerhin wird die GHA von einem Medium unterstützt.
Die Fremdsprachenkorrespondentin (53) aus Hilzingen, die ihren Namen
nicht öffentlich nennen möchte, ließ sich an einem englischen College spiritistisch
ausbilden und ist überzeugt,
„die geistige Welt arbeitet mit uns.“ Sie nimmt Verstorbene wahr und wird
als Medium hinzugezogen, wenn es von GHA-Klienten in Privathaushalten
gewünscht wird. Dann kosten die Agentur-Dienste auch zum ersten Mal
Geld – ansonsten ist ihr Service umsonst. Viele Menschen stehen paranormalen
Phänomenen skeptisch gegenüber.
Aber es gibt vermutlich mehr Energieflüsse,
als wir Menschen im Rahmen unseres begrenzten Sehspektrums
wahrnehmen können.
Paranormale Phänomene: Die Kommunikation mit dem Jenseits
Die Geisterjäger
sind unter uns
Sandra Kunze und Michael Böhm gehen paranormalen Ereignissen nach. Bild: Arff-Schenk
Kontakt
Die GHA hat ein Fanprofil bei
Facebook und eine Interseite
www.ghosthunters-agency.co

1 Kommentar:

  1. Richtigstellung.Die Move Test Geschichte die Sie beschreiben hatte ist völlig aus der Luft gegriffen und missverständlich interpretiert.

    Sandy

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